Was ein Tropfen Blut erzählt… der HLB-Test

Der HLB-Gerinnungstest ist eine qualitative Beurteilung des Blutes mit dem Mikroskop.

Bild 1 zeigt einen Tropfen geronnen Blutes bei 10facher Vergrößerung. Zu sehen ist ein einheitliches Bild von Erythrozytenclustern, die durch dunkle Fibrinstränge verbunden sind. Von diesem Normalbild ausgehend können nun die unterschiedlichsten Blutbilder beobachtet werden.

Bei einem hohen oxidativen Stress zerreißt der Fibrinmörtel und dadurch entstehen hell erscheinende Löcher.

Diese Löcher können in ihrer Größe, Farbe und Form sehr variieren und beinhalten eine Reihe denaturierter Erythrozyten, Sialinsäurefäden, Gerinnungsproteine, Kristalle und andere Substanzen, die nun Stoffwechselstörungen des Organismus offenbaren.

Bild 2 zeigt einen getrockneten Tropfen Blut bei 40 facher Vergrößerung mit hoher oxidativer Belastung. Wenn ein solcher Zustand lange anhält, sind chronische Krankheiten die Folge.

Der HLB-Gerinnungstest ergänzt das quantitative, schulmedizinische Blutbild, das in Wirklichkeit kein Blutbild ist, sondern nur eine tabellarische Aufstellung der Blutbestandteile. Bei den so gewonnenen Blutdaten ist man gezwungen, die jeweiligen Parameter mit dem Bevölkerungsdurchschnitt zu vergleichen. Doch jeder Mensch ist ein Individuum, somit haben gesunde Menschen leicht unterschiedliche Blutwerte. Daher haben diese Blutwerte, die sich am Bevölkerungsdurchschnitt orientieren, entsprechende Spannweiten.

Bis man sich hiervon jedoch abhebt, kann ein krankhafter Zustand schon ziemlich weit fortgeschritten sein.
Häufig reagieren die heute zur Verfügung stehenden Blutparameter des klassischen ärztlichen „Blutbildes“ erst recht spät. An den Leberwerten lässt sich dies besonders gut veranschaulichen. Unter den Leberwerten versteht man spezifische Eiweiße, die dann freigesetzt werden, wenn Lebergewebe vermehrt abstirbt. Das heißt, dass man Stoffwechselstörungen der Leber – die beispielsweise zu Gallensteinen führen können, bei denen es also nicht zu einem vermehrten Zelluntergang kommt – mit den Leberwerten nicht erfassen kann.

Anders im HLB-Gerinnungstest, hier erkennt man Stoffwechselstörungen der Leber an der Qualität der Gerinnung des Blutes.

Im Unterschied zu einer schulmedizinischen Labordiagnostik eröffnet also der HLB-Test einen ganz anderen Einblick in das Blutgeschehen. Denn das, was wir im Mikroskop erkennen, ist vor allem die Qualität des Blutes und dessen Grad der Verschlechterung.

Der bekannte deutsche Krebsarzt Dr. med. Josef Issels hatte die Vitalblutmikroskopie an seiner Klinik durchgeführt und drei Grade der Blutverschlechterung erkannt, die er mit „Dyskrasie Grad I-III“ bezeichnete. Der Begriff stammt aus der antiken Säftelehre.
Der Ausdruck Dyskrasie bezeichnete eine fehlerhafte Mischung der Säfte im Organismus.

Auch der deutsche Biologe Prof. Dr. phil. Günther Enderlein beschränkte sich in seinen Blutuntersuchungsprotokollen auf eine Aussage über den Grad der Blutverschlechterung, den er mit „Endobiosis Grad I-III“ bezeichnete.

Der HLB-Test ist denkbar einfach durchzuführen, und er hat zudem einige Vorteile gegenüber anderen Diagnosearten aufzuweisen.

Beurteilt wird mit dem HLB-Test ein getrockneter Blutstropfen, der aus der Fingerbeere entnommen wird. Der Test ist praxisgerecht, schnell durchführbar und leicht zu erlernen. Benötigt wird lediglich ein Hellfeldmikroskop mit niedriger Auflösung, das preiswert zu bekommen ist.

Durch die Betrachtung des Blutes im Moment seiner Gerinnung gewinnen wir auch wieder den Zugang zu einem längst verlassenen Zweig der Medizin, der „Humoralpathologie“. Unter ihr versteht man die Lehre von den Säften des Körpers, bei deren Veränderungen es zu Krankheiten kommt.

 

Viele bringen die Abkürzung HLB mit Haitan-LaGarde-Bolen (Dr. Heinz Heitan, Dr. Philippe de LaGarde, Dr. H. Leonard Bolen) in Verbindung. Auch als Dried-Layer-Blood-Test, HLB-Gerinnungstest, Bolen-Heitan-Test oder einfach nach R. Bradford benannt Bradfordtest kann man ihn in der Literatur finden.

Die Abkürzung HLB stand jedoch ursprünglich für die Anfangsbuchstaben des amerikanischen Chirurgen, Dr. med. H. Leonard Bolen, der diese spezielle Blut-Untersuchung Ende der 1930er bis in die 1950er Jahre hinein experimentell entwickelt hatte.

Der Test wurde 1939 von Dr. med. Emanuel Goldberger, MD, Kings County Hospital Brooklyn, N. Y., als Rapid-Bedside-Test zur schnellen und einfachen Bestimmung der Blutsenkung entwickelt.
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist abhängig von der Zusammensetzung der Blutflüssigkeit. Diese verändert sich bei allen entzündlichen Erkrankungen.

Vorarbeiten stammen wiederum von dem Österreicher, Prof. Dr. med. Georg Linzenmeier, und dem schwedischen Forscher Dr. med. R. Fahreus, die das Phänomen der Blutsenkung erforschten.
Es sei aber gleich vorweggenommen, dass das Phänomen der Blutsenkung zwar Beziehungen zum Gerinnungstest hat, mit ihm aber weder identisch noch aussagegleich ist. Modifikationen fanden dann durch Dr. Gruber und Dr. Hupertz statt. Dabei entstand wahrscheinlich die heute gebräuchliche Methode des Auftragens mehrerer Tropfen auf einen Objektträger, deren sich auch Dr. Farrensteiner seit 1955 bedient hat.

Der deutsche Arzt, Dr. med. Heinz Heitan, der in Nizza lebte, übernahm den Test während der 50er Jahre und berichtete darüber 1954 auf der Krebstagung in Wien. Er brachte den Blut-Test in Zusammenhang mit den von Prof. Dr. Günther Enderlein und Dr. Wilhelm von Brehmer beschriebenen Mikroorganismen im Blut, den die beiden Forscherpersönlichkeiten für die Krebsentstehung verantwortlich machten.

Der HLB-Test zählt zu den einfachsten, schnellsten und relativ sicheren Untersuchungsverfahren, die wir mit dem Blut zur Vorbeugung oder der zu stellenden Diagnose und Prognose durchführen können.

Wir dürfen uns im Zweifelsfall nie auf eine einzelne Methode verlassen. So unterschiedlich sich die Entstehung, der Verlauf und die Beeinflussbarkeit besonders der chronischen Krankheiten darstellen, so verschieden fallen zwangsläufig auch die hämatologischen und serologischen Merkmale aus, die uns Schlüsse auf die Krankheit, auf die Gefahrenstufe und auf die einzuschlagende Therapie ziehen lassen.
Wir werden deshalb immer auf eine Anzahl von Tests verschiedener Stoffwechselbereiche und verschiedener Aussagekraft angewiesen sein, wenn wir ein Optimum an Zuverlässigkeit unserer Diagnose erreichen wollen. Somit stellt auch der HLB-Test einen Bereich in einer Summationsdiagnostik dar.
Dr. med. Windstosser führte den HLB-Gerinnungstest in seiner Praxis durch. In 5 Jahren sah er sich auf diese Weise Blutproben von über 1.000 Patienten an.
Dr. Heller berichtete über 2.000 Untersuchungsergebnisse, die er nach klinischen Diagnosen geordnet hatte. Dr. Gerlich und Dr. Wolf untersuchten gemeinsam 1.860 Patienten mit größtenteils gesicherten klinischen Diagnosen.
Sie fanden bei Krebskranken je nach Tumorart zwischen 67,5 und 100% positive Ausfälle des HLB, wobei an der unteren Grenze die Krebserkrankungen der Leber und Galle, an der oberen Grenze die Plasmozytome (Blutkrebsart) lagen. Besonders hervorzuheben ist die sehr gründliche Nachprüfung des HLB-Tests durch die Ärzte Friedreich, Petran und Koppermann von der medizinischen Universitätsklinik Gießen, wobei sich im Schnitt 79,6 % positive Ausfälle bei Krebskranken ergaben.
Dabei bestätigte sich auch die Abhängigkeit des HLB vom Fibrinogenspiegel, bei Werten unter 7,7% Fibrinogen waren die Ausfälle negativ, bei Werten über 7,7% positiv. Die höchsten Fibrinogenwerte und stärksten HLB-Reaktionen fanden die Ärzte bei Bronchialkarzinomen, die niedrigsten bei Leukämie.

Krebskranke neigen zu Thrombosen, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Ein in der Schulmedizin bekanntes, aber leider in der Therapie nicht beachtetes Phänomen.
Die Milchsäure die vermehrt im Gärungsstoffwechsel der Tumorzellen anfällt, lässt Eiweiße gerinnen und aktiviert damit vorzeitig die Blutgerinnung. Aber auch der hohe oxidative Stress, den wir bei chronisch degenerativen Erkrankungen immer finden, führt zu einer frühzeitigen Umwandlung von Prothrombin in Thrombin und aktiviert damit ebenfalls die Blutgerinnung.
Unter oxidativem Stress versteht man einen Überschuss an freien Radikalen im Organismus. Diese freien Radikalen sind aggressive Sauerstoffabkömmlinge, die in der Lage sind, Zellen des Körpers zu schädigen. Das kann im Extremfall sogar zu Zellmutationen und zum Zelltod führen.

Sauerstoff befindet sich paarweise als O2 in unserer Atemluft. Dieses O2 wird nun über den Blutweg zu den Zellen transportiert. Dort wird es in den Mitochondrien, den durchschnittlich 1.500 Energiekraftwerken einer jeden Zelle, für die chemische Verbrennung gebraucht. Hierbei fallen 5-10% isolierte Sauerstoffatome an. Diesen isolierten Sauerstoffatomen fehlen auf der äußeren Atomhülle Elektronen, was sie sehr reaktionsfreudig macht. Sie heften sich gern an andere Atome oder Moleküle, lassen sie so oxidieren und zerstören sie dadurch.
Zellintern werden nun diese freien Radikale durch verschiedene Enzymsysteme weggefangen, bevor sie Schäden setzen. Jedoch benötigt die Zelle hierfür auch wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Liegen sie in einer nicht ausreichenden Menge vor, sind Zellschäden durch freie Radikale zwangsläufig (www.5amTag.de).

Wenn man nun den Vitamin, Mineralstoff- und Spurenelementhaushalt von Krebskranken bestimmt, so stellt man immer wieder die gleichen Mangelzustände fest. Auf der einen Seite war der Patient schon todkrank zum Zeitpunkt der Tumorentstehung. Erst wenn die körpereigene Abwehr zusammengebrochen ist und eine Situation vorliegt in der es zu massiven Schäden an den zellinternen Energiekraftwerken kommt, kann Krebs entstehen – eine Situation in der der Körper schon lange unter anderem auch an Mangelzuständen zu leiden hat. Bis der Tumor erkannt wird, setzt er toxische Stoffwechselprodukte frei, die ebenfalls den Organismus belasten. Ferner werden die ständig ablaufenden Versuche des Immunsystems, der Situation Herr zu werden, ebenfalls ihren Tribut verlangen.
Nun wird der Tumor operativ entfernt. Auch dieser oft massive Eingriff bedarf für seine Heilung vermehrt Vitalstoffe aller Art. Die dann oft folgende Chemotherapie ist oft der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Die durch die Chemotherapie entstehenden Vitalstoffmangelzustände sind exorbitant. Nun liegt ein sehr hoher oxidatver Stress vor, der sich in der Dunkelfeld-Blutdiagnostik im Ausfällen von Fibrinfilamenten zeigt, bzw. im HLB-Gerinnungstest die positviven Reaktionen hervorruft aufgrund des durch den oxidatven Stress erhöhten Fibrinogenspiegels.

Aufgrund dieser Beobachtung beruht auch die therapeutische Konsequenz der Substitution fibrinolytischer, also gerinnungshemmender Enzyme.
In der Arbeit von Dr. Friedreich und seinen Mitstreitern ergab sich ferner die Analogie – jedoch nicht Identität – des HLB mit der Blutsenkung.
Eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit haben wir bei entzündlichen Prozessen aller Art und daher auf fast immer im Tumorgeschehen.
Eine Überprüfung des HLB ergab ein recht positives Ergebnis für die Zuverlässigkeit des Gerinnungstests. Dr. Bäumler führte den Test hierfür bei 700 Probanten durch.
100 klinisch vollkommen gesunde Probanden zeigten ausnahmslos negative Ausfälle, während unter 210 diagnostizierten Karzinomträgern 201, dies entspricht 95,7 %, positiv reagierten.
Erwähnenswert ist, dass die Aussagekraft und die Bewertung des HLB durch vorausgegangene Bestrahlungsserien beeinträchtigt werden kann in krebspositiver Richtung.
Man sollte sich als Anfänger also nicht gerade an stark bestrahlten Patienten üben. In solchen Fällen kann noch nach Monaten und Jahren ein wesentlich schlechterer Befund stehen, als er dem Stadium der vorliegenden Krankheit entspricht.

Wir haben hier wieder einen Beweis für die weit größeren Spätschäden der Radiologie, als sie in der Schulmedizin gemeinhin zugegeben werden.

Das ist sozusagen die einzige Fehlerquelle hinsichtlich fälschlich positiver Testausfälle, soweit es sich nicht um eine Rezidivierung oder Metastasierung des ursprünglichen Tumors handelt. Außerdem gibt es natürlich verdächtige bis positive Teste bei sogenannten „gesunden“ Personen mit bereits bestehenden Präkanzerosen oder beginnenden, noch nicht erkannten Karzinomen.

Abschließend noch eine kurze Darstellung für die Durchführung des HLB-Gerinnungstests.
Wir betrachten einen Tropfen Blut mit einer 10-20fach vergrößernden Lupe, oder ohne Deckglas unter dem Mikroskop bei 20-30facher Vergrößerung, wobei wir die Lichtquelle ziemlich schwach einstellen.

Und nun wandern wir von der Randzone des Tropfens her gegen die Mitte vor. Wir sehen im Normalfall ein feines, gleichmäßiges, dicht zusammenhängendes Netz von Rand an Rand liegenden Erythrozytenschollen.

 

Gelegentlich auftretende kleine Lichtungen haben nichts zu bedeuten, solange sie das Bild der Homogenität nicht stören.
Erst wenn diese vorherrschen und gegen das Zentrum der Blutfläche zunehmen, ist der Test nicht mehr ganz einwandfrei. Weitere pathologische Stufen liegen vor, wenn es zu vermehrter Erythrozyten-Agglutination, zu regelrechten Lichtungen und Straßen kommt. Hochgradige Veränderungen des Testes liegen schließlich dann vor, wenn die Erythrozyten nur noch in größeren und kleineren Klümpchen verteilt liegen und dieser Vorgang sich bis in die Randgebiete des Blutstropfens hinein fortsetzt.

In der Verhütung und Frühdiagnose chronischer Krankheiten muss uns jede noch so bescheidene Wegleitung willkommen sein. Der HLB-Gerinnungstest ist zur Bewältigung mancher diagnostischer und frühdiagnostischer Schwierigkeiten eine echte Hilfe, daher kann man nur hoffen, dass viele Therapeuten dieses Verfahren zu Ihrem und Ihrer Patienten Vorteil in Ihrer Praxis einzuführen.

Was ein Tropfen Blut erzählt

Das HLB-Praxisbuch

 

 

Ein Tropfen Blut reicht aus, um zahlreiche Störungen im Organismus feststellen zu können. Viele Therapeuten wünschen sich ein einfaches Verfahren, um Blut kostengünstig und dennoch individuell zu beurteilen. Der Heitan-Lagarde-Bradford-Test (HLB-Test) ist hierfür die geeignete Lösung.
Der HLB-Gerinnungstest ergänzt das quantitative, schulmedizinische Blutbild durch qualitative Aussagen über den individuellen Zustand des Patienten.

 

Quellen:

  • Bauer J. u. Rinne J. „Was ein Tropfen Blut erzählt.. Das HLB-Praxisbuch“ Seh-Sam Verlag 2011
  • Rinne J. Dunkelfeld-Blutuntersuchung Tattva Viveka 20
  • Windstosser K. Krebsgeschehen Rilling 1975 Heft 3
  • www.sanpharma.de