Oxidativer Stress und freie Radikale

Oxidation

„Normales Attribut des aeroben Lebens ist die strukturelle Schädigung einer Vielzahl von Verbindungen – DNA, Proteinen, Kohlenhydraten, Lipiden – durch Oxidation. Die oxidative Schädigung durch reaktive Sauerstoffspezies wird oxidativer Stress genannt.“

                                                                                           Helmut Sies, 1986

Oxidativer Stress – Die Büchse der Pandora?

 

Unter oxidativem Stress versteht man einen Überschuss an freien Radikalen im Organismus. Diese freien Radikale sind aggressive Sauerstoffabkömmlinge die in der Lage sind Zellen des Körpers zu schädigen, im Extremfall sogar zu Zellmutationen und zum Zelltod führen können.

 

Ohne von den chemischen Zusammenhängen zu wissen, beobachtete man den oxidativen Stress schon beim Aderlaß in der Humoralpathologie des Mittelalters an einer vorzeitigen einsetzenden Blutgerinnung. Diese wurde dann auf der Oberfläche des Blutes in den Aderlaßgefäßen beobachtet und als „Totenkränzchen“ interpretiert, ein prognostisch ungünstiges Zeichen.

Auch im Dunkelfeld kann man beobachten das bei krebskranken Patienten die Blutgerinnung vorzeitig einsetzt. Riesige Nester von Filiten (Fibrinfilamenten) tauchen bei diesen Patienten häufig binnen weniger Minuten unter dem Deckgläschen auf. An ihren Kannten schneiden sich die roten Blutkörperchen auf, die durch den oxidativen Stress und den damit verbundenen freien Radikalen sowieso schon geschädigt sind. Am Ende entstehen die pathologischen Formen des Endobionten, wie sie schon seit Adams (1801) beobachtet wurden.

 

Diese Beobachtungen wurden 1997 von Gerner im Tumorforschungszentrum Wien dokumentiert und wissenschaftlich untersucht. Gerner wies darauf hin, dass der oxidative Stress eine Folge, aber auch Ursache des Tumorgeschehens ist und dessen Wachstum begünstigt. Ferner werden freie Radikale heute mit über 200 Krankheiten ursächlich in Verbindung gebracht.

 

Vornehmlich mit den Erkrankungen die Enderlein mit den pathologischen Formen der Zyklogenie des Mucor racemosus Fresen in Verbindung brachte. Die tausend Ungeheuer aus der Büchse der Pandora (Akmon Band 2 S. 278).Somit schließt sich der Kreis.

Wie so häufig wird Erfahrungsheilkunde viele Jahrzehnte später wissenschaftlich belegt.
Enderlein sprach in diesem Zusammenhang vom Milieu des Menschen. Das Milieu aber nur auf den Säure-Basenhaushalt zu reduzieren, wie es leider heute viele Therapeuten noch durchführen ist Mangelhaft. In der BEV-Messung beispielsweise wird der oxidative Stress genauso bestimmt, wie der Säure-Basenhaushalt und der ohmsche Widerstand. Letzterer ist ein Anhaltspunkt für den Mineral- und Spurenelementhaushalt. Daraus errechnet man dann das Milieu des Patienten.

 

Aber was wirkt sich denn bei genauer Betrachtung auf die genannten Faktoren aus ? Zustand der Ernährung, des Darm, der Leber, des Magen, der Nieren, emotionaler Stress – als der schlimmste aller Stressfaktoren, Bewegung, chem. und physikalische Umweltbelastungen, Vorerkrankungen, bis hin zu angeborene Mangelschäden, Organminderwertigkeiten, u.v.m. D.h. in letzter Konsequenz hat alles einen Einfluss auf das Milieu und dessen sollten wir uns immer bewusst sein.

 

1869 gab es in Deutschland unter 2500 Einwohnern einen Krebskranken, heute stirbt jeder vierte an diesem Krankheitskomplex (Akmon Band 2 S. 257). Selbst Hippokrates (460-377 v.d. Zeitrechnung) gab dem Menschen die Prognose, wie die Verstöße gegen die Naturgesetze sich summieren: „Die Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickeln sich aus täglichen kleinen Sünden wider die Natur. Wenn diese sich gehäuft haben, brechen sie scheinbar auf einmal hervor.“ Enderlein sprach in diesem Zusammenhang von der „Endabrechnung der biologischen Naturgesetze“ (Akmon Band 2 S. 285). Die Allgemeinheit der offiziellen Vertreter der Gesundheitsforschung ist allerdings gegenüber den heutzutage leider exorbitanten Verstößen gegen die Naturgesetze mit einer absoluten Blindheit behaftet (Akmon Band 2 S. 279).

 

Die drei Säulen der Gesundheit setzen sich zusammen aus der gesunden Ernährung, Entspannung und ausreichender Bewegung. Mangelt es an einem der genannten Faktoren, sind u.a. Zivilisationskrankheiten die Folge.

Denkt man an gesunde Ernährung, ist man nicht weit von der Aktion „5amTag“ entfernt (www.5amTag.de). Diese Aktion wurde in Deutschland auf der Expo 2000 ins Leben gerufen und besagt, dass fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag vor der Entstehung chronischer Krankheiten u.a. auch Krebs schützen. Sie wird unterstützt von der Deutschen Krebsgesellschaft, Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Deutsche Gesellschaft für Herz-, Kreislauferkrankungen, einigen Krankenkassen u.s.w. Auch Enderlein sprach von einer vegetarischen Rohkost – Diät die bei Krebserkrankungen strengstens einzuhalten wäre (Akmon Band 2 S.306). Denn : „Natürlich ist die Hauptsache die eiserne Energie des Patienten, keine Verstoß gegen die diätischen Naturgesetze zu unternehmen. Dann braucht er keine Medikamente mehr und auch keinen Arzt“ (Akmon Band 2 S. 310). Oder folgender Ausschnitt aus dem gleichen Band Seite 311 : „Wie berechtigt meine immer wiederholten Warnungen betr. einer allerstrengsten Diät gerade diesem Patienten gegenüber waren, erweist der Bericht von Hr. Dr. Trenkler vom 20.10.57, dass die wenig streng beachteten Diätanweisungen, obgleich die Drüsenschwellungen dauernd zurückgegangen waren, schließlich den Tod des Pat. Mitte Oktober 57 zur Folge hatten, … die Naturgesetze sind unmittelbar, unbeeinflussbar und mitleidlos. Verstöße gegen die Diät bei Krebs auch nach der Heilung sind lebensgefährlich, …selbst schon ein Bissen Fleisch oder ein Stück Kuchen, das den Tod zu veranlassen vermag.“

 

„5amTag“ ist weit mehr als nur Vitaminzufuhr. Obst und Gemüse enthalten in erster Linie „Sekundäre Pflanzenstoffe“. Bromelain, Papain, Rutin, wie wir es aus antientzündlichen Medikamenten kennen, Lutein für die Sehkraft und viele weitere rund 100000 weitestgehend Farb-, Geschmacks-, und Aromastoffe. Sie kommen nur in Spuren in Obst und Gemüse vor, aber dafür in einer unglaublichen Vielfalt und Leistungsfähigkeit.
Aus Sicht des Säure-Basenhaushaltes empfiehlt man schon immer ca. 80% basische Nahrungszufuhr am Tag. Obst und Gemüse sind bis auf wenige Ausnahmen sehr basisch wirkend.

 

Aber noch viel bedeutenden als der Säure-Basenhaushalt ist der oxidative Stress. Sekundäre Pflanzenstoffe besitzen in diesem Zusammenhang eine teilweise 500fach höhere Wirkung als reines, natürliches Vitamin C. Ein Apfel aus biologischem Anbau wirkt -was die Fähigkeit freie Radikale abzufangen belangt- wie 1,5 Gramm Vitamin C.

Freie Radikale sind, isolierte Sauerstoffatome die in der Zellatmung zu 5-10% aus dem Sauerstoff gebildet werden der eingeatmet wird. Sie schädigen die Zellen von innen heraus und führen so zu Mutationen und vorzeitiger Zellalterung.

 

Da Vitamine nur eine begrenzte Fähigkeit zur Bindung freier Radikale haben, muss Obst und Gemüse als ganzes zugeführt werden. Ferner wirken die sekundären Pflanzenstoffe auch als Reparatursubstanzen in den Zellen und können sogar DNA-Schäden reparieren.
Daher rate ich jedem sich mit der Aktion „5amTag“ einmal ausführlich auseinander zu setzen. Auch Dr. med. Issels attestierte einer solchen Ernährung schon „… eine krebsvorbeugende Wirksamkeit, weil durch eine derartige Ernährung ein sehr erheblicher Teil jener krebsbegünstigenden Eigenschaften ausgeschaltet wird, die der üblichen Zivilisationskost unvermeidlich anzuhaften pflegen.., …Man sollte also einen möglichst großen Teil seines Obst- und Gemüsebedarfs auf biologisch unbedenkliche Weise selbst erzeugen oder von einem biologisch arbeitenden Erzeuger oder aus dem Reformhaus beziehen“ (Issels 1972).

 

Wie weit wir jedoch von biologisch angebautem und ausreichendem Obst- und Gemüseverzehr entfernt sind, bedarf wohl keiner näheren Auslegung mehr. Biologisch angebautes Obst und Gemüse ist für die meisten Menschen heute nicht mehr bezahlbar. Ferner fehlt die Zeit im Einkauf und der Zubereitung der Nahrung. Daher empfehlen viele Therapeuten Obst- und Gemüsekonzentrat aus biologischem Anbau. Derartige Präparate stellen dann eine echte Nahrungsergänzung dar und sind mit Vitaminkapseln nicht zu vergleichen.

 

Soviel zu den Eckpfeilern der gesunden Ernährung und damit zur Basis einer jeden Therapie!