Prof. Dr. Günther Enderlein

Eine kurze Einführung

Günther Enderlein, geboren 1872, studierte Naturwissenschaften mit Schwerpunktbereich Zoologie. Er schloss sein Studium mit einer Promotion summa cum laude ab. Im Jahre 1916 machte Prof. Dr. Günter Enderlein eine für ihn bahnbrechende Entdeckung.

Anlässlich seiner Arbeiten in der Fleckfieberforschung beobachtete er im Mikroskop kleinste bewegliche Lebewesen, die mit höher organisierten bakteriellen Formen Verbindungen eingingen. Durch diese Verbindungen wurden die bakteriellen Formen zerstört. Die Kleinstlebewesen nannte er Spermite, da sie bis auf ihre Grösse in ihrem Aussehen den männlichen Spermien glichen und ebenfalls durch ihre Geissel Beweglichkeit erlangten.

Enderlein suchte nach Hinweisen, ob vor ihm schon jemand solche Beobachtungen im Blut gemacht hatte. Hierbei stiess er auf die Arbeiten Bechamp’s, der zu diesem Zeitpunkt schon längst in Vergessenheit geraten war. Dessen Darlegungen waren für Enderlein jedoch so überzeugend, dass er begann, seine Forschungsarbeiten in diese Richtung zu konzentrieren.

Während seiner über 40 Jahre dauernden wissenschaftlichen Tätigkeit veröffentlichte er über 500 Arbeiten zum Pleomorphismus. Sein bewegtes Forscherleben endete 1968 im Alter von 96 Jahren.

 

Die Bakterien-Cyclogenie Enderleins

1925 veröffentlichte Enderlein die vorläufigen Ergebnisse seiner Forschungen in dem Buch „Die Bakterien-Cyclogenie“, das zum Standardwerk des Pleomorphismus wurde. Das Werk stellte die bis dahin geltenden medizinischen Erkenntnisse ernsthaft in Frage.
In seiner Cyclogenie beschrieb Enderlein etliche bis dato unbekannte Vorgänge und Formen der im Blut existierenden Kleinstlebewesen, so daß er hierfür neue Begriffe verwenden musste.
Unter dem Vorwand der Unverständlichkeit erfuhren seine Erkenntnisse Ablehnung seitens der vorherrschenden Lehrmedizin. Zu massiv rüttelte er an den Grundlagen der monomorphistischen Wissenschaftsauffassung. In der Bakterien-Cyclogenie beschrieb Enderlein im wesentlichen einen Kreislauf lebendiger Substanz, ähnlich den Veröffentlichungen Bechamp’s.

Über ein apathogenes Chondrit-Stadium, welches aus einfachsten kugel- und fadenartigen Strukturen besteht, erfolgt durch eine Milieuveränderung im Blut eine Aufwärtsentwicklung hin zu bakteriellen Formen wie Mychite, Basite usw.
Diese bestehen aus einfachen blasenartigen Strukturen, die in ihrem Inneren einen Kern aufweisen. Folgt eine weitere Verschlechterung des Blutmilieus kann es zu einer Weiterentwicklung beispielsweise in das Bakterium Leptotrichia buccalis Robin 1879 kommen.
Im Ende dieser Cyclogenie kommt es zur Ausbildung des Pilzes Mucor racemosus fresens 1870, der wiederum in das Chondrit-Stadium zerfallen kann. Es dürfte verständlich sein, dass eine solche Meinung auch von heutigen Mikrobiologen auf Anhieb nur schwer nachvollziehbar ist. Enderlein widerlegte mit seinen Arbeiten über dies den Lehrsatz von Prof. R. Virchow: „Das Blut ist steril“.

 

Die Entwicklung der Formen und deren Bezug auf die Krankheiten

In gesundem Blut kommen normalerweise nur Formen des Chondrit-Stadiums vor. Diese siedeln sich im Blut sowie in allen Körpersäften und -geweben an. Hier verrichten sie wichtige Arbeiten als Regulatoren verschiedenster Körpervorgänge.
Sichtbar wird dieses Stadium im Blut durch sogenannte Spermite bzw. Symprotide.

Sie sind als kleine ca. 0,2µm große „Pünktchen“ im Plasma unter Dunkelfeldbeleuchtung sichtbar. Diese Strukturen besitzen eine enorme Eigenbeweglichkeit und bewegen sich selbständig zwischen den roten und weissen Blutkörperchen (Erythrozyten, Leukozyten) frei in der Blutflüssigkeit.

Kommt es nun zu einer Verschlechterung des Blutmilieus, können sich diese verstaatlichen und o.g. bakterielle Formen bis hin zu Pilzphasen bilden. Mit den einzelnen pathologischen Stadien brachte Enderlein verschiedene Erkrankungen in Verbindung. Hierbei finden sich Krankheiten wie Angina pectoris, Herzinfakt, Hörsturz, Ulcus curis bis hin zu Krebs.

Enderlein gründete in Berlin ein mikrobiologisches Institut, in dem er Medikamente aus Schimmelpilzkulturen entwickelte um o.g. Erkrankungen zu heilen.